Der Einsatz von Blitzlicht ist, insbesondere in der Tierfotografie, nicht ganz unumstritten.
Auch sind geblitzte Bilder nicht unbedingt die besseren Bilder!
Tatsache ist aber: Bestimmte Bilder (Motive) sind ohne Blitzlicht nicht realisierbar.
Den Einsatz von Blitzlicht handhabe ich persönlich folgendermaßen:
Wenn es mir unumgänglich erscheint, setze ich Blitzlicht ein.
Wann immer es möglich ist, nutze ich das vorhandene Tageslicht!
Canon EOS 1N, 2,8/100mm Makro, 2 Blitzgeräte (A) |
Durch die Verwendung von Blitzlicht kann ein so genannter "Nachteffekt" entstehen.
Die Ursache ist, dass die Intensität des (Blitz) -Lichts im Quadrat zur Entfernung abnimmt. Daraus ergibt sich, dass wenn der Hintergrund relativ weit vom Motiv entfernt ist, ein mehr oder weniger schwarzer Hintergrund entsteht. Eine Möglichkeit das zu umgehen wäre, den Hintergrund extra auszuleuchten oder die Belichtungszeit und das Blitzlicht auf das vorhandene Tageslicht abzustimmen. Auch moderne Kameras, die noch dazu meistens im Automatik-Modus betrieben werden, stimmen Blitzleistung und Belichtungszeit so ab, dass dieser Nachteffekt vermieden wird.
Will man diesen Nachteffekt am Tage bewusst erzielen, so muss man:
Tipp: Damit die Bilder etwas plastischer wirken, empfiehlt es sich, das Blitzlicht entfesselt einzusetzen.
Canon EOS D60, EF 3,5/180mm Makro, 1/200s, Blende 11, 2 Blitzgeräte (A) |
Die Flügelschlagfrequenz vom Taubenschwänzchen beträgt etwa 72 Hz (72 Schläge pro Sekunde). Solch schnelle Bewegungen kann man nur mit sehr kurzen Belichtungszeiten oder mit den kurzen bis ultrakurzen (1/20000s - 1/50000s) Blitzleuchtzeiten der Blitzgeräte einfrieren. Die Hintergrundbeleuchtung kommt hier vom vorhandenen Tageslicht. Sie liegt etwa um 2 Stufen niedriger als die Blitzbeleuchtung des Motivs. Dadurch, dass das Tageslicht nicht vollständig unterdrückt wurde und auch die Synchronzeit (1/200s) für diesen schnellen Flügelschlag zu lang ist, konnte die Flügelbewegung, trotz kurzer Blitzleuchtzeiten von etwa 1/3000s, nicht vollkommen eingefroren werden.
Mir gefällt das Bild trotzdem, durch die leichte Bewegungsunschärfe wirkt es einfach lebendiger.
Tipp: Bei solchen und ähnlichen Motiven die Serienbildfunktion der Kamera verwenden.
Canon EOS D60, EF 2,8/200mm, 1/200s, Blende 6,7, 2 Blitzgeräte (A) |
Bei diesem Bild, einer fliegenden Kohlmeise, dominiert die Blitzbeleuchtung mit den kurzen Blitzleuchtzeiten. Dadurch konnte der Flügelschlag weitgehend "eingefroren" werden.
Tipp: Vor den eigentlichen Bildern Testaufnahmen machen.
Canon EOS D60, EF 4,0/300mm, 1/180s, Blende 5,6, Blitz |
Nur um die Schatten etwas aufzuhellen, habe ich bei diesem Bild Blitzlicht eingesetzt. Die Korrektur am Blitzgerät war auf -2 eingestellt.
Tipp: Auch den eingebauten Blitz vieler Kameras, kann man in vielen Fällen als Aufhellblitz einsetzen.
Das Thema Blitzlicht ist mit diesen Beispielen keineswegs vollständig abgehandelt. Es fehlen (u.a.): die Technischen Grundlagen, Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang und das Blitzen mit Highspeedsynchronisation.
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